Donnerstag, 31. Mai 2012

Gegen Hetze, Diffamierung und Verleumdung

Der "sachliche" PolitBlog Politically Incorrect (PI) ist schon länger als rechter Meinungs- und Scharfmacher bekannt, wie mensch unschwer auf den Seiten des Politbloggers feststellen kann. Wäre des Thema nicht so ernst könnte der RSS-Feed dieser Seite (ich meine jetzt Politblogger) ein schönes Anschauungsbeispiel für domestizierte menschliche Dummheit in bester realsatirischer Reinkultur sein. Leider meinen die Leute auf PI es aber ernst. Teilweise todernst.

Kein Wunder, dass die rechten Armleuchter sich auch in die wieder aufkeimende Sarrazin-Debatte einmischen. Kaum einer lässt lässt ein gutes Haar an ihn -- zum Beispiel Robert von Heusinger in der Frankfurter Rundschau oder Hans-Jürgen Jakobs in der Süddeutschen --, doch die rechten Hetzer von PI haben ein anderes Opfer gefunden. Im Gegensatz zu von Heusinger und Jakobs ist Mely Kiyak weiblich und deutsch-kurdische Abstammung.

Kiyak ist schon länger im Visier von PI und hat die Erfahrungen der gegen sie gerichteten Hetze in einem Artikel zusammengefast. In der aktuellen Sarrazin-Debatte ist sie auch wieder vertreten -- und wird von der rechten Seite scharf angegriffen.

Grund dafür ist ein Kommentar, der in der Berliner Zeitung und der Frankfurter Rundschau erschienen und in dem sie Sarrazin als "lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur" (an dieser Stelle sei auf Wikipedia verwiesen, weil der Kommentar online derzeit nicht aufzufinden ist) beschriebt. Diese Darstellung ist nicht nur streitbar, sondern auch höchst unschön, denn Sarrazins körperliche Auffälligkeiten resultieren aus einer Tumor-OP, die seine rechte Gesichtshälfte teilweise lähmte. Laut eigener Aussagen war dies der Autoren zum Zeitpunkt der Abfassung nicht bewusst gewesen, wofür sie sich öffentlich entschuldigte:

"[...] Meine Intention war zu keinem Zeitpunkt, ihn persönlich herabzusetzen. Thilo Sarrazin erscheint als Diskutant ungewöhnlich und erfordert aufgrund seiner Sprache, Gestik und Mimik Toleranz und Rücksichtnahme. Selbst verweigert er aber diese Rücksichtnahme und Toleranz hinsichtlich Erscheinungsbild, Lebensformen, Herkunft und Disposition Anderer. Mir ging es darum, auf seine eigenen – nicht körperlich bedingten – Unvollkommenheiten in seinem Auftritt hinzuweisen; wie ich jetzt finde, mit unzulässigen Mitteln. Wenn ich den physiologischen Hintergrund gekannt hätte, hätte ich das Bild nicht gewählt. Ich bedauere das sehr! [...]" (Hier geht's zur Quelle)

Die Wortwahl in Bezug auf Sarrazin ist wahrlich nicht schön und hätte besser niemals das Licht der Welt erblickt; aber man darf auch nicht vergessen mit welchem Hass und welcher Vehemenz der rechte Rand insbesondere gegen engagierte und teilhabende Minderheiten hetzt sobald sie sich in die Öffentlichkeit "wagen". PI beispielsweise tituliert Frau Kiyak mit folgenden Worten:

Was fällt dieser Kurdenschnecke eigentlich ein, deutsche Staatsbürger zu beleidigen.

Die Drecks-Türkenschlampe soll sich bloß aus Deutschland entfernen, sonst schlagen wir sie tot. Raus mit dem fremdvölkischen Ungeziefer aus Deutschland … (zitiert nach dem Schockwellenreiter, weil ich wirklich nicht auf PI verlinken will)

Von Seiten PIs wird wohl auch nie eine wie auch immer geartete Entschuldigung kommen. Und die Morddrohung ... naja, das war doch nur Spaß, die Beißen doch nicht. Die wollen nur Spielen.

Okay, mal alle Ironie und allen Sarkasmus bei Seite und Tacheles:

(1) Der Diskussionsstil und die Umschreibung von Thilo Sarrazin sind böse, gehen zu weit und gehören entschuldigt. Dies ist geschehen.

(2) Der Umstand der verbalen Entgleisung in einem erregten Moment -- ja, man kann auch Texte sehr erregt schreiben und wenn dann die Redaktion pennt und niemand den oder die Autorin auf ihren inhaltlichen Fehler hinweist, dann wird auch ein erregter Text gedruckt; ist ja nicht so, dass man ewig und drei Tage für einen Kommentar Zeit hätte -- rechtfertigt aber bei weitem keine Mordandrohung, keine sexistische Diffamierung oder menschenunwürdige Herabsetzung! Frau Kiyak hat sich in ihren Worten vergriffen, keine Frage, aber eine derartige Behandlung hat niemand verdient. Es ist eine Schade für die Menschheit, dass es immer noch Idioten gibt, die sich an sowas willkürlichem wie Herkunft, Nationalität oder Geschlecht festbeißen und daraus eine Hierarchie ableiten, an deren Spitze sie natürlich Weise selber stehen, womit alle anderen automatisch zu Untermenschen werden.

Hier also meine Meinung dazu:


  • Ich erkenne die Veranlagung des Menschen, Fehler zu machen, an und akzeptiere Entschuldigung;
  • ich erteile Rassismus und Nationalismus eine klare Absage; 
  • ich solidarisiere mich mit Frau Kiyak trotz ihrer streitbaren Aussagen, weil die Welle an Hass, die ihr nicht erst seit ihren streitbarem Zitat entgegen schlägt, keinem Menschen niemals mehr auf dieser Welt verschlingen sollte.


Für eine zivile, friedliche und gerechte Weltzivilgesellschaft! Wehret den Anfängen bevor die Welt erneut brennt.

Ein iBook für die Masterarbeit

Ein turbulenter Monat liegt hinter mir, den ich noch genauer im kommenden Monatsrückblick zusammen fassen werde. Eine Veränderungen, die der Mai brachte, möchte ich aber schon jetzt detaillierter Erläutern.

Wie schon mehrfach erwähnt arbeite ich, wenn ich mich nicht gerade auf g+ oder hier rumtreibe, an meiner Masterarbeit. Und eigentlich hatte ich mir zu diesem Zweck einen Laptop fertig gemacht, damit ich außerhalb der Wohnung tippen kann -- vornehmlich an Orten, die weniger Möglichkeiten zur Prokrastination bieten. Dann aber machte sich eben dieser Laptop mit meiner Verlobten im Schlepptau auf den Weg in die freie und Hansestadt Hamburg und ich blieb ratlos zurück. Zwar nicht allein, aber mit Hardware, die mir für meinen Zweck nicht ausreichend erschien, weil sie mehr Ärger über mangelnde Performance als Freude über getippte Seiten in Aussicht stellte. Bis ich eher zufällig auf MintPPC stieß und ich mein uralt iBook G4 aus dem Schrank kramte.

Linux Mint ist eine Distro, deren Entwicklung ich interessiert verfolge, auch wenn ich sie bisher nicht angetestet habe. Ich kann nicht wirklich sagen wieso aber ich hänge einfach an der Mutter dieser Distros und bleibe wohl noch für eine ganze Weile Debian Testing treu -- auch, weil Debian mir mein geliebtes GNOME3 anstatt MATE oder Cinnamon bringt, die ich dann erst wieder löschen müsste. Okay, MintPPC nutzt LXDE anstatt GNOME3, aber auf einem Schlepptop mit 1,33 Ghz Prozessor und 512 MB-RAM ist dies auch die bessere Wahl, denke ich.

Das Installationsimage ist mit weniger als 20 MB wirklich klein und schnell runtergeladen. MintPPC holt sich alle Pakete direkt aus dem Netz, weswegen zur Installation unbedingt ein Internetverbindung erforderlich ist. Auch lässt sich der WLAN-Chip nicht während der Installation absprechen, weswegen eine Kabelverbindung zwingend notwendig ist.

Gestern dann also die Installation des neues OS, die auf Grund eines DAU-Fehlers länger dauerte als eigentlich beabsichtigt: Das Netzkabel hatte sich unbemerkt gelöst und der ohnehin angeschlagene Akku war schneller leergeluscht als ich den Fehler bemerken konnte. Die Folge war ein Neustart des Installationsprozesses. Aber von diesen kleinen Hindernissen abgesehen verlief die Installation absolut problemlos und weitgehend automatisiert. Auch Windows-Nutzer würden das hinbekommen -- auf einem PowerPC wohlgemerkt! ;)


Dienstag, 29. Mai 2012

Braunschweig, deine Straßenkunst (3)


In unserer heutigen Straßenkunstausgabe möchte ich ein ganz spezielles Kunstwerk vorstellen, aus welchem ich mir auch mein Profilfoto entliehen habe. Zu finden ist dieses Kunstwerk am Ringgleis gegenüber der Kunstmühle, auf die ich im nächsten Post zu sprechen kommen werde. Also, nicht lang schnacken: Hier sind die Bilder:

Beware of the zombies!

When zombies come to town... Wie mensch sich in diesem apokalyptischen Szenario verhallten sollte verrät die kanadische Provinz British Columbia. Zwar wird nicht mit einem Angriff in den kommenden Monaten gerechnet, aber die Tipps könnten sich auch für andere Katastrophen als hilfreich erweisen, weswegen der Survival Guide online bereitgehalten wird. Vor allem Ratschlag Numero drei ("Have a Plan!") lässt sich wohl auf so ziemlich jede Lebenssituation übertragen!

Apropos Zombies: Eine sehr liebe Freundin hat mir etwas unglaublich cooles aus Island mitgebracht, wo sie das letzte Jahr verbrachte. Seit einigen Tagen darf ich mich offiziell "Herr über 10000 Zombies" schimpfen. Naja, eigentlich 10001, denn Rob Zombie steuerte noch ein Vorwort bei.


Okay, 10000 Zombies zu besitzen klingt irgendwie schöner als "ich habe ein Buch, mit dem ich 10000 Zombies erschaffen kann". Mensch möge mir meine Überheblichkeit verzeihen.

Zum Buch an sich: Die Illustrationen stammen von David Hartmann, die Texte von Alexander Cox. Erschienen ist das Buch bei New Holland Publishers. Da es ein Geschenk war suche ich keinen Link zur Bestellung heraus, da ich gar nicht wissen möchte, was es kostet. Mit den Angaben und ein wenig Google sollte das Buch aber schnell zu finden sein.

Die Seiten sind nicht ganz, sondern zweimal zerschnitten, so dass ein Drittel für den Zombiekopf, ein Drittel für den Torso und ein letztes Drittel für die Beine bleibt. Auf diese Weise lassen sich die einzelnen Zombieteile beliebig kombinieren und neue, noch grauenhaftere Zombies erstellen.


Das Prinzip ist vielleicht aus dem einen oder anderen Kinderbuch bekannt. Wirklich schon umgesetzt finde ich aber die textliche Komponente, welche richtig nette Stories hervorbringt. Die Brüche zwischen den einzelnen Passagen sind nie störend -- gelegentlich wirken sie wie geniale Flashbacks. Ich kann mich an eine Story erinnern, die mit der Erinnerung an die Tage vor den Zombies begann und dann übergangslos in einen Kampf mit Zombies geschnitten wurde. Großes Kino, wie man es gerne im Film sieht ;)

Natürlich leidet ein wenig der Detailreichtum der Erzählung um die Rekombinierbarkeit zu gewährleisten. Aber hey, allein für die Idee und die noch rund 9985 Zombiegeschichten, die auf mich warten, gebe ich fünf Punkte und eine uneingeschränkte Kaufempfehlung für alle Zombie-Fans da draußen.


Brrraaiiiinnnnssss....

Freitag, 25. Mai 2012

Don't Panic! But where's your towel?

In der allseits beliebten Reihe "Wirklich elementare Feiertage, die keiner vergessen darf" gibt es am heutigen 25. Mai einen besonders schönen vorzustellen: Den Happy Towel Day, dem Gedenktag für den unvergleichlichen Douglas Adams und seinen Anhalter durch die Galaxis!

Zur Erinnerung gibt es hier die Originalpassage aus dem Buch:
A towel, it says, is about the most massively useful thing an interstellar hitchhiker can have. Partly it has great practical value - you can wrap it around you for warmth as you bound across the cold moons of Jaglan Beta; you can lie on it on the brilliant marble-sanded beaches of Santraginus V, inhaling the heady sea vapours; you can sleep under it beneath the stars which shine so redly on the desert world of Kakrafoon; use it to sail a mini raft down the slow heavy river Moth; wet it for use in hand-to- hand-combat; wrap it round your head to ward off noxious fumes or to avoid the gaze of the Ravenous Bugblatter Beast of Traal (a mindboggingly stupid animal, it assumes that if you can't see it, it can't see you - daft as a bush, but very ravenous); you can wave your towel in emergencies as a distress signal, and of course dry yourself off with it if it still seems to be clean enough. 
More importantly, a towel has immense psychological value. For some reason, if a strag (strag: non-hitch hiker) discovers that a hitch hiker has his towel with him, he will automatically assume that he is also in possession of a toothbrush, face flannel, soap, tin of biscuits, flask, compass, map, ball of string, gnat spray, wet weather gear, space suit etc., etc. Furthermore, the strag will then happily lend the hitch hiker any of these or a dozen other items that the hitch hiker might accidentally have "lost". What the strag will think is that any man who can hitch the length and breadth of the galaxy, rough it, slum it, struggle against terrible odds, win through, and still knows where his towel is is clearly a man to be reckoned with. (Adams, Douglas: The Ultimate Hitchhiker's Guide. New York, 1996. S. 21)
Mensch sieht deutlich: Es lohnt sich zu wissen, wo sich das eigene Handtuch befindet. Mein heutiger Begleiter sieht so aus:


Wie leicht zu erkennen ist, ist diese Handtuch schon älter und -- um ehrlich zu sein -- gar nicht direkt meines. Es gehört meiner Freundin, die aus beruflichen Gründen im Moment im fernen Hamburg weilt und die ich nach einer Woche Entzug heute endlich wiedersehe. Es lebe das Wochenende!

Das Handtuch besitzt sie so lange wie ich sie kenne -- und das sind jetzt weit über 10 Jahre. Dementsprechend mitgenommen sieht es auch aus: Es verliert schon Fäden und richtig flauschig ist es schon lange nicht mehr. Aber es gehört ihr. Winnie Pooh zählt zu ihren Lieblingskinderbüchern und Ferkel ist ihr unangefochtener Held.

Deswegen habe ich es heute dabei. Egal, wohin ich heute gehe. Damit, falls die Vogonen heute die Welt sprengen, ich etwas von ihr dabei habe womit ich sie im fernen, kalten All wiederfinden kann. Nichts auf dieser oder irgendeiner anderen Welt ist nützlicher als das Wissen um den Verbleib des eigenen Handtuchs!

Happy Towel Day 2012!

PS: Der diesjährige Towel-Day gehört sogar zu den ultimativen! Denn:  25 + 5 + 12 = 42

Mittwoch, 23. Mai 2012

Auf unser täglich Brot wetten wir heute

Ein von der Satiresendung Extra 3 empfohlener Beitrag der ARD mit dem Titel "Verzockt - und verklagt: Die guten Geschäft der Deutschen Bank" (aktuell noch in der Mediathek abrufbar, einfach auf den Link klicken) hat gestern auf Google+ zu einigen Diskussionen geführt. Einig waren sich wohl alle Beteiligten, dass Spekulationen mit Nahrungsmitteln ein absolutes "No-Go" sind. Und wie der Zufall es so will haben kurze Zeit später die Menschen von campact.de eine Unterschriftenaktion gestartet, die unsere Minister dazu bewegen soll die Spekulation auf Lebensmittel wieder einzuschränken und zu verbieten.

Wieder? Ja, genau. Wieder! Denn erst im Jahr 2000 wurde das Verbot der Spekulation auf Nahrungsmittel gelockert. Mit verheerenden Folgen, wie sich jetzt zeigt. Das Banksystem, das sich in der Krise von 2008 in seiner Gier als unfähig erwies eine stabile Wirtschaft aufrechtzuerhalten, wettet mit der selben Gier nach übertriebenen Renditen auf das, was Menschen zum täglichen Überleben brauchen. Um ihren Gewinn zu optimieren treiben sie die Kosten für Nahrungsmittel in die Höhe, was Hunger bei jenen zur Folge hat, die sich ihr Brot oder ihren Reis plötzlich nicht mehr leisten können.

"Hunger. Das klingt nicht so schlimm. Ein kleines Ziehen in der Magengegend. Das wird schon wieder." Was die Fokussierung auf das Wort "Hunger" in der Berichterstattung der Medien leicht vergessen lässt ist das Sterben und der Tod, welche am Ende des Hungerleidens warten. Wer sich sein Essen nicht leisten kann wird sich wiederholt das Essen nicht leisten können, wer zu oft nicht isst, der oder die stirbt. Unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Konstitution, Religion, Nationalität und was sich hier noch so anführen ließe.

Nur an wenigen Stellen ist der Zusammenhang zwischen dem Gewinn des Einen und dem Tod des Anderen derart unmittelbar war im Punkt der Lebensmittelspekulation. Die anstehende EU-Finanzmarktreform bietet jetzt Gelegenheit, dieses Treiben wieder politisch zu unterbinden. Eine paar kleine Unterschrift einiger Minister könnten das Leben vieler Menschen grundlegend verbessern, wenn sich damit global die Lebensmittelpreise wieder stabilisieren. Damit diese aber ihren Stift aus der Tasche holen bedarf es vieler tausend kleiner Unterschrift der Bürger, die ihr Anliegen an die Politik herantragen.

Lasst und handeln. Kampagne: Spekulation

Braunschweig, deine Straßenkunst (2)

Schau mal an, neben der Sporttag-Reihe die zweite Serie, die einen zweiten Post bekommt. Jippie!

Heute gibt es ein paar Einzelwerke, die zwar alle auf der selben Strecke lagen aber thematisch nicht miteinander in Beziehung stehen. Beginnen wir also mit diesem kleinen, putzigen Wesen:



Niedlich, oder?

Weiter geht es mit einer kleinen, lokalen Besonderheit: Als "Flachstadt" ohne nennenswerte Erhebungen eignet sich Braunschweig wunderbar zum Radfahren -- auch wenn viele Einwohner dies noch nicht verinnerlicht zu haben scheinen und viel mit dem Auto unterwegs sind. Leider. Dennoch sieht man hin und wieder Radfahrer. Häufig Studierende, die dann zumeist in Eile sind, weil die Vorlesung schon angefangen hat. Diese beiden würden jedoch wohl nie ankommen.



Und komm mir keiner wegen "Schweinkram"! Die Dame hat doch deutlich ersichtlich etwas an ;)

Ich hab im ersten Post geschrieben, dass ich weniger auf Tags sondern eher auf Bilder stehe. Diese müssen dabei nicht immer künstlerisch wertvoll oder handwerklich geschickt ausgeführt sein. Die Idee ist in meinen Augen das Entscheidende. Und damit kann diese Wand vollkommen punkten.





Bin mal gespannt ob jemand dem Aufruf zur Gestaltung folgen wird.

Ich hoffe, die kurze Bilderstrecke hat wieder gefallen. Und wenn nicht, dann hoffe ich mit einem Herzen zu versöhnen.


Sportzahlen am Mittwoch

Es musste ja mal so kommen, das Ergebnis bleibt hinter den Erwartungen zurück. Noch nicht dramatisch, aber leider offensichtlich. Kleinlaut gibt es hier also die aktuellen Zahlen:

Mi, 16.05.: 23,54 km
Do, 17.05.: 0 km (Hamburg)
Fr, 18.05.: 0 km (Hamburg)
Sa, 19.05.: 23,2 km
So, 20.05.: 0 km
Mo, 21.05.: 20,55 km
Di, 22.05.: 0 km

Wie gesagt, alles noch kein Weltuntergang und ich sollte zusehen, dass ich dieses miese Ergebnis nicht wiederhole, dann wird schon alles gut werden.

Also, bis nächsten Mittwoch!

Dienstag, 22. Mai 2012

Rohre in freier Wildbahn

Eigentlich wollte ich mich ordentlich über Nobby Röttgen aufregen. Eigentlich. Denn andererseits habe ich darauf im Moment wirklich keine Lust. Vielleicht morgen. Oder Übermorgen. Oder gar nicht mehr... Mir steht mehr der Sinn nach etwas erfreulicherem.

Statt Ex-Umweltminister-Leberwurst gibt es also wieder Bilder. Heute im Programm: Scheue Industrierohre in freier Wildbahn, die sich in bemerkenswerter Eleganz ihren Weg durch die feindliche und unfreundliche Natur bahnen.

Montag, 21. Mai 2012

Braunschweig, deine Straßenkunst (1)

Ich bin zurück aus Hamburg und habe einen ganzen Koffern mit Ideen dabei, über die es sich noch zu berichten oder zu schreiben lohnen würde. Doch leider fehlt mir wie so oft die Zeit dies alles aufzuarbeiten, durchzudenken, zu formulieren und dann hochzuladen. Eine Idee reift aber schon länger in mir und ich werde sie jetzt einfach mal umsetzten. So.

Die Sache ist recht einfach: Ich mag Graffitis und Wandzeichnungen. Zumindest die schönen, die nicht nur aus ein paar (immer wieder gleich) stilisierten Buchstaben bestehen. In jeder Stadt lassen sich welche finden -- auch in klein Braunschweig -- weswegen ich noch versuche einiges zusammenzutragen bevor mich die Winde woanders hinwehen sollten.

Den Anfang macht ein Stromkasten, der in der Franz-List-Straße bewundert werden kann.




More to come soon...

Mittwoch, 16. Mai 2012

Ich sag wieder: Hamburg again!

Da meine Freundin am Freitag keinen Brückentag hat setze ich meinen dicken Popo mal wieder in Richtung Hamburg in Bewegung, um dort mit ihr und einer handvoll Freunden den Vatertag zu begehen. Wahrscheinlich werde ich bis Samstag nicht auf die Veränderungen im Blog reagieren können: Die Blogger App saugt mein Handy noch immer leer wie ein durstiger Vampir die dralle Blondine in den B-Movies und einen internetfähigen Rechner habe ich in der Hafenstadt nicht bzw. nur sehr, sehr eingeschränkt zur Verfügung. Ergo: Zumindest auf dem Blog wird erneut Funkstille herrschen bis ich wieder in heimische Gefilde bin.

Damit euch nicht ganz so langweilig wird gibt es noch ein Bild eines super gepflegten Mantas:


Das sollte doch jedem Autofan das Herz höher schlagen lassen, oder?

So long and have fun! ;)

Zensur, Kartell, eBooks und angebissene Früchte

Apple macht sich in meinen Augen schon seit längerer Zeit der Zensur schuldig, indem sie durch ihre de facto Monopolstellung auf die Inhalte Einfluss nehmen, die über iTunes vertrieben werden. Aus den unzähligen Beispielen sei an dieser Stelle nur kurz an "Bild", "Stern" und "Focus" erinnert. Auf den ersten Blick mag dies nicht gravierend erscheinen geht es doch nur darum die ohnehin in Amiland verpönte "Frontal Nudity" zu unterbinden. Aber es geht um mehr und alleine die Dreistigkeit, dass sich der Vertriebskanal herausnimmt den Medien vorzuschreiben welche Inhalte sie zu bringen haben, ist kaum noch zu überbieten. Mensch muss lediglich den Gedanken zu Ende denken und wird erkennen, dass derartiges Gebären das Ende der Pressefreiheit wie wir sie kennen herbeiführen könnte. Was wäre beispielsweise wenn Apple verbieten würde positiv über nette Muslime zu berichten und Medien nur noch das Bild des bösen, terroristischen Islamisten zeichnen dürfen, wenn sie ihre Zeitung weiterhin in iTunes sehen wollen? Was mit nackten Mädchen anfängt kann sich leicht zur ideologischen Steuerung ausweiten! Und das sagt ich jetzt ohne die Bild in Schutz nehmen zu wollen...

Allerdings scheinen Kaufentscheidungen diesen Umstand allein nicht ändern zu können: Die Vormachtstellung Apples strahlt auch auf Android-Geräte: Der E-Kiosk-Betreiber Zinio, der anscheinend beide Handybetriebssysteme beliefert, verlangte ebenfalls die Zensur des schon erwähnten Focus-Titelbilds aus Angst für vor möglichen Beschwerden durch Apple. Dieser vorauseilende Gehorsam brachte also auch die Android-Nutzer in den "Genuss" der zensierten Ausgabe.

Den Gedanken, dass es ja nicht so schlimm werden wird, kann man getrost als naiv bezeichnen: Apple ist ein marktwirtschaftlich orientiertes Unternehmen, dass keine Skrupel hat seine Kunden über den Tisch zu ziehen. Ein ganz aktuelles Beispiel ist derzeit die Klage gegen Apple und einigen US-Verlagen wegen illegaler Kartellbildung im eBook-Bereich, durch das die Nutzer geschätzte 100 Millionen US-Dollar zuviel für die eBooks bezahlt haben (oder mit anderen Worten: Um die sie betrogen wurden). Ein Kartell dieser Art ist in dem Land der unbegrenzten Handelsfreiheit absolut verpönt, wird bestraft und das Urteil hat dennoch kaum folgen -- zumindest nicht für den verurteilten Konzern. Für die Nutzer könnten aber sinkende eBook-Preise rausspringen.

Ich bin auf das Urteil gespannt und hoffe auf eine Signalwirkung auch für Europa. In unseren Gefilden hat der eBook-Markt in meinen Augen vor allem zwei Probleme:

1. Digital Rights Managment (DRM). In allen Ausführungen und in allen Produkten ein echter pain in the ass.

2. Die viel zu hohen Preise für eBooks. Die meisten Menschen sind nicht bereit für ein digitales Erzeugnis ebenso viel Geld auszugeben wie für ein gedrucktes Buch (zurecht, meiner Meinung nach). Und die Einsparungen, die derzeit mit dem eBooks (wenn überhaupt!) möglich sind, rechtfertigen noch nicht den recht hohen Anschaffungspreise für die Lesegeräte. Eine breite Preissenkungen könnte den Markt befeuern.

Immer wieder Mittwochs...

Eine weitere Woche ist vergangen -- und hier sind meine aktuellen Sportergebnisse:

Mi, 9. Mai 2012: 21,81 km
Do, 10. Mai 2012: 22,02 km
Fr, 11. Mai 2012: 23,4 km
Sa, 12. Mai 2012: 0 km (Hamburg)
So, 13. Mai 2012: 0 km (Hamburg)
Mo, 14. Mai 2012: 0 km (Hamburg)
Di, 15. Mai 2012: 20 km (*)

Daraus resultiert eine Gesamtwochenstrecke von 87,23 Kilometer. Im Monat summiert sich also meine gefahrene Strecke schon auf anschauliche 189,97 Kilometer auf.

Laut Google Maps wohnt meine Freundin derzeit 211 Kilometer von mir entfernt (zumindest, wenn mensch die A7 nimmt), es fehlen also nur noch etwas über 20 Kilometer und ich habe die Strecke mir erradelt. Spätestens dann sollte ich mir überlegen in welche Richtung ich meine imaginierte Reise fortsetze. Vielleicht Berlin und dem Chackpoint Charlie wieder einen Besuch abstatten?

* Irgendwie hat die Anzeige gestern gesponnen und meine Strecke nicht aufgezeichnet. Und weil Perry Rhodaen während des Fahrens auf dem Display lag hab ich es nicht bemerkt. Da ich aber etwas über eine Stunde unterwegs war (ich hab mir die Abfahrtzeit gemerkt) habe ich pauschale 20 Kilometer eingetragen, weil ich die mindestens in der Zeit geschafft habe.

Dienstag, 15. Mai 2012

DIAabend: Hamburg Harfengeburtstag

Um das Wochenende in einem Satz auszudrücken: Hamburg ist anstregend. Nicht zwangsläufig wegen der vielen Menschen, die da wohnen, oder der ständig pulsierenden Vergnügungsmeilen oder dem übervollem Hafengeburtstag oder den unzählbaren Sehenswürdigkeiten ... i could go on ...

Nein, was mich wirklich erledigte und auch der Grund war, weswegen ich gestern einfach nur in mein eigenes Bett zusammenbrach, waren die Nächte. Irgendwie schlief ich nicht gut und in Folge dessen recht wenig. Der Schlafmangel summierte sich auf und entlud sich schlagartig, als ich meines eigenen Bettes ansichtig wurde.

Aber genug gejammert. Kommen wir zu den Einblicken des Wochenendes.


Die folgenden Fotos sind in am 12. und 13. Mai 2012 entstanden, wobei ich bei ihrer folgenden Anordnung die zeitliche Reihenfolge außer acht lasse.

Freitag, 11. Mai 2012

Funkstilles Wochenende

Ich muss meine Sachen packen. Es geht nach Hamburg, die Liebste besuchen und zusammen mit Freunden den Hafengeburtstag erleben! Die Sachen zum einpacken sind ausgewählt, der Akku der Kamera geladen und die Speicherkarte leer -- ich werde auf jeden Fall ein paar Fotos mitbringen, damit dieses Blog nicht vollkommen zur Bleiwüste verkommt. Versprochen.

Und damit ich nicht zu sehr vermisst werde, hier noch ein paar Ohrwürmer, mit denen ich eh schon alle Leute nerve und die euch garantiert das Wochenende nicht mehr aus dem Ohr gehen werden.

Altes und Neues im Musikbiz...

Es gibt Posts, die drängen sich förmlich auf geschrieben zu werden. Dies ist so einer.

Heute morgen überraschte mich heise mit einer Meldung, die mich kurz zum Nachdenken brachte: MP3tunes ist pleite und gibt dem Musik-Major EMI die Schuld dafür, so die Synopse der Meldung. Gut, ich kenne und nutze MP3tunes nicht, aber ich las den Artikel dann doch durch. Offensichtlich ist/war es ein Dienst zum Streamen von Musik via Internet, wofür digitale Kopien der Werke natürlich von den Nutzern bzw. den Anbietern, die mit MP3tunes zusammenarbeiten, in die Cloud des Dienstes geladen werden mussten. Was heute bekannt anmutet -- man denke nur an Amazon Cloud Drive -- schien erstmalig von MP3tunes verwirklicht. Für die digitale Kopien wollte EMI von MP3tunes Geld haben (obwohl die Nutzer diese schon bezahlt hatten) und der Major verklagte das Internet-Start-Up. Den Prozess hat der Streaming Dienst zwar gewonnen (sehr zur Freude von Amazon, Google und anderen Anbietern eines ähnlichen Services), aber jetzt ist der Laden wegen der hohen Kosten zahlungsunfähig. Soviel zum Inhalt der eigentlichen Nachricht von Heise.

Nun vergeht kaum ein Tag, an dem man nicht die Majors jammert hört, wie sehr sie das böse, böse Internet um ihre Einnahmen bringt und das man doch bitte Nutzer endlich wegsperren soll, damit die armen Firmen auch von ihrer Arbeit leben können -- von den Sorgen der Künstler reden die Majors ja nie! Anyway, bemerkenswert fand ich folgenden Satz im Heiseartikel:
"EMI weiß, dass es für Startups schwierig ist, lange, teure juristische Kämpfe auszufechten", schreibt Robertson [der Gründer von MP3tunes - Anmerkung von mir]. "Ihre Hoffnung ist, dass ein Startup das nicht finanzieren kann und sie automatisch gewinnen."

 Also, wenn Majors und allen voran EMI soviel Geld übrig haben anderen Menschen ihre Lebensgrundlage zu entziehen, weil sie junge Firmen in einen teuren Rechtsstreit verwickeln anstatt durch ein besseres Angebot beim Kunden zu landen, dann bekommen die Majors noch immer zu viel Geld! Darüber ist der Fall ein weiteres Beispiel dafür, dass wir dringend eine Reform des Verwertungs- und Urheberrechts brauchen -- auch, damit die Künstler wieder von ihrer Arbeit leben können und nicht nur die Plattenbosse.

Und wie das Schicksal es so will erreicht mich via Google+ eine erfreuliche Nachricht von der Electronic Frontier Foundation, einer meiner liebsten Bürgerrechtsorganisationen: Es gibt jetzt das Indie Allstar Bundle, welches 10 Musikalben zu einem Bundle zusammenschnürt, die im MP3-Format in 320 kbps vorliegen und für die Interessenten soviel ausgeben, wie sie wollen. Zahlt mensch mehr als der Durchschnitt (derzeit bei knapp unter 8 US-Dollar) gibt es noch 5 EPs dazu soviel alle Alben zusätzlich im FLAC-Format zum Download. Gezahlt wird per Paypal. Das Angebot gibt es allerdings nur noch eine gute Woche zu kaufen!

Die stilistische Bandbreite der Alben ist groß und ich werde mich da noch durcharbeiten müssen, bevor ich näheres dazu schreiben kann. Zu jedem Album gibt es einen Probesong zum vorhören, so dass niemand die Katze im Sack kaufen muss. Mich haben derzeit vor allem die Rocker von Cosmonaut Day beeindruckt, die auch gerade beim Schreiben dieses Textes im Hintergrund laufen -- und wohl auch einen weiten Teil meiner Masterarbeit begleiten werden, da der komplexe Rock ohne Text auskommt und die Nerven beim Arbeiten gut beruhigt.

Das Angebot ist nicht nur großes Kino sondern erinnert auch nicht von ungefähr an das Humble Bundle, die ähnliches für Computerspiele machen: Sogar die Aufteilung des Geldes kann man wie beim Humble Bundle selbst bestimmen: Wieviel sollen die Künstler bekommen, wieviel soll als Spende an die EFF gehen, was bekommen die Bundlermacher für die Bereitstellung der Website und des Traffics.

Bundles scheinen sich langsam als ein neuer Vertriebsweg zu etablieren nachdem die Independent Games damit gute Erfahrungen gemacht zu haben scheinen. Denn wie eine kurze Googlesuche verrät ist das Humble Bundle nicht das einzige seiner Art -- aber das einzige, welches auf vollständige Plattformunabhänigkeit achtet, was für GNU/Linux-Nutzer wie mich von immenser Bedeutung ist. Bin mal gespannt ob sich dieses Modell hält und als zukunftstauglich etabliert. Wünschenswert wäre es auf jeden Fall, da ich glaube, dass sowohl Konsumenten als auch Werkschaffende mit diesem Vertrieb mehr erreichen können als mit dem antiquierten Modell des Major-Vertriebes.

Ich hoffe, dass mit dieser Aktion genug Geld zusammenkommt um eine Fortführung zu erwägen. Und ich warte noch auf ein Bücherbundle ;)

Mittwoch, 9. Mai 2012

Argument des Tages (1)

Adobe, bekanntermaßen die Firma hinter Photoshop, hat heute -- wahrscheinlich unfreiwillig -- das beste Argument für Freie Software gebracht. Das Update ihrer Creative Suite, welches nach eigenen Aussagen gravierende Sicherheitsmängel schließt, ist ausschließlich als kostenpflichtiges Update erhältlich!

Versuchen wir dies mal mit einer Analogie auch Menschen zu erklären, die sich wenig mit Software, Recht und Internet beschäftigen. Erinnert sich noch jemand an Toyota und die Probleme, die sie in Amerika wegen verkeilten Gaspedalen hatten? Als diese Mängel öffentlich bekannt wurden verlor Toyota massiv an Ansehen.

So wie die Bremsen in den Toyotas defekt waren ist Adobes Software fehlerhaft: Die Sicherheitslücken erlauben Malware ungehindert das System zu kontaminieren, was erheblichen Schaden nach sich ziehen kann. Toyota musste damals Ersatz leisten, da ihr Produkt die versprochene Sicherheit nicht einhielt. Adobe sagt jetzt seinen (zahlenden!) Kunden: Bezahlt, wenn ihr wollt das unsere Fehler behoben werden und unsere Software euer System nicht länger gefährdet. Und da Bugs, Sicherheitslücken und Programmierfehler nicht auf Bäumen wachsen kann man auch davon ausgehen, dass die Fehler schon bei Auslieferung vorlagen.

Eigentlich schade, dass Toyota damals nicht genauso dreist war. Den Streit hätte ich mir gerne angesehen. Zu gerne hätte ich auch folgenden Satz gehört: "Schön, dass Sie mit Toyota fahren. Wenn Sie auch lebend ans Ziel kommen möchten, dann kaufen Sie bitte jetzt unser neustes Modell. Jetzt auch mit funktionierendem Gaspedal."

Merke: Mit Freier Software wäre das nicht passiert -- und die Fehler wären sicherlich schon viel früher gefunden und behoben wurden.

Mittwoch wird Sporttag!

Der Mensch ist ein Faultier und wird von einem inneren Schweinehund gequält, der mich faul und fett und träge werden lässt. Aber damit ist es jetzt vorbei! Ich habe den Mittwoch zu meinem Sporttag auserkoren!

Fail: Die CSU und "steinzeitliches Religionsverständnis"

Ich müsste es besser wissen, aber ich habe es wieder getan: Es ist nicht ratsam die Nachrichten zu verfolgen, wenn mensch am frühstücken ist. Beim Lesen der Süddeutschen Online hätte ich mich beinahe an meinem (krümligen) Dinkelbrot verschluckt. Hans-Peter Uhl (CSU) meinte in der aktuellen Salafisten-Debatte allen Ernstes, "Deutschland müsse sich "mit allen Mitteln gegen den Import eines steinzeitlichen Religionsverständnisses wehren"." (Zitat: Süddeutsche Online).

Okay, dann fangen wir doch mal mit den Katholiken an und mit ihrem Kondomverbot in Afrika, ihrer Stellung zur Abtreibung, ihrer Meinung zur Scheidung, ihrer Einstellungen zu Kindesmissbrauch ... die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Modern ist was anderes.

Wer im Glaushaus sitzt sollte nicht auch noch auf den Haufen Scheiße scheißen. Es könnte jemand beobachten.

Dienstag, 8. Mai 2012

Hilfestellung für angehende Freischwimmer

Wer -- wie ich -- neu auf Google Plus ist und aus dem deutschsprachigen Raum kommt, der oder die sollte mal einen Blick auf das Buch "Plus Eins. Das Google+ für Jedermann" riskieren (auch wenn es nicht gegendert ist, aber das ist eine andere Sache, die ich an anderer Stelle thematisieren werde und möchte). Das Buch ist von Philipp Steuer geschrieben, ist gestern veröffentlicht wurden, liegt als kostenfreies PDF vor und ist mit 80 Seiten auch nicht sonderlich lang.

Was mir aber sofort auffällt: Lustiger Weise wird nichts zur Lizenzierung des Buches gesagt; es ist lediglich bekannt, dass es kostenlos als Download verfügbar ist. Um eine Software-Analogie zu bedienen: Das Buch scheint copyrightgeschützte Freeware zu sein, keine Freie Software im Sinne der GPL- oder einer BSD-Lizenz.

Wenn es gut ist -- oder wenn es besonders schlecht sein sollte *evilgrin* -- dann schreibe ich demnächst eine Rezension dazu.

Montag, 7. Mai 2012

Prokrastinieren (1)

Prokrastination. Was wie ein unanständiges Fremdwort für sexuellen Verkehr klingt bedeutet nichts anderes als "aufschieben, vertagen". Wer prokrastiniert schiebt eine wichtige, aber langwierige Aufgabe auf die lange Bank und wendet sich statt dessen einer kurzweiligen, schneller erfolgversprechenden Tätigkeit zu.

Prokrastination ist keine neue "Trendsportart":  es haben sich vielleicht die Ausdrucksformen geändert, nicht aber die Tätigkeit an sich. Beispiel gefällig? Ungezählte Generationen von Studierenden berichten seit Äonen, dass ihre Wohnungen nie sauberer waren als zur Zeit ihrer Abschlussarbeiten: Wird wichtiger Arbeit aus dem Weg gegangen werden plötzlich auch unliebsame Aufgaben attraktiv.

Nun, die Zeiten haben sich geändert und Aufräumen steht wohl nicht mehr ganz oben auf der Liste der liebsten Prokrastinationstätigkeiten. Ich wage mal die Prognose, dass die allgegenwärtigen Social Medias den ersten Platz einnehmen, dicht gefolgt von Flash-Spielchen.

Und genau so eins möchte ich euch heute empfehlen falls auch ihr eine Aufgaben bearbeiten müsst, die auch morgen (noch) erledigt werden könnte/sollte/müsste. Das Spiel heißt Burrito Bison Revange, stammt von A10 Games und ist jetzt (leider) auch mit Langzeitmotivation, da es einige Tage dauern kann, bis man seinen Stier vollkommen ausgebaut hat -- zumindest solange man den inneren Schweinehund kontrollieren kann und nur ein, zwei Sprünge pro Pause unternimmt.

Das Spiel ist so simple wie blöd: Nachdem Burrito Bison im ersten Teil dem Candyland entkam stellte dieser fest, dass er seine Brieftasche verloren hat. Also steigt er zurück in den Ring, lässt sich erneut abfeuern und zermatscht mehr und mehr Gummibärchen für Geld. Mit diesem steten Einkommen kauft er sich bessere Ausrüstung, die ihm eine längere Reisezeit ermöglichen, die benötigt wird, mehr Bärchis zu zerquetschen und mehr Geld einzunehmen. Aber im Endeffekt geht es nur darum, die beste Ausrüstung zu besitzen und den weitesten Sprung zu schaffen. Simpel, aber effektiv und spaßig.

Hier noch ein kleines Video, dass mehr sagt als tausend Worte:



Der Dank für's Finden dieses kurzweiligen Spielchens geht übrigens an meine Liebste.

Happy Gaming!

Samstag, 5. Mai 2012

Keine Bild in meinen Briefkasten!

Das BILD-Blättchen (ich möchte dieses Druckerzeugnis auf keinen Fall "Zeitung" nennen!) feiert demnächst den 60. Geburtstag. Diesen will der Springer-Verlag so richtig feiern. Und weil die Springer-Leute uns so ganz dolle lieb haben, sollen wir am 23.6.2012 alle ein Gratis-BILD-Blättchen in den Briefkasten bekommen. Kein Wunder, dass die Anzeigenpreise für diese spezielle Ausgabe exorbitant sind und die Werbeeinnahme den Verkaufsverlust sicherlich überkompensieren werden -- für Springer natürlich, nicht jedoch für den kleinen Kiosk an der Ecke, der an diesem Tage kein einziges BILD-Blättchen verhökern wird.

Aber nicht mit Kommander! Die netten Menschen von Compact haben eine Aktion gestartet (hier die 5-Minuten-Info), mit der man schon im Vorfeld der Zustellung widersprechen kann. Bisher haben über 200.000 Menschen sich gegen die Zustellung der BILD am 23.6. gewährt -- aber da geht doch noch was, oder?

Also, macht mit, zeigt Springer die Zähne und bleibt BILD-frei, den BILD bildet keine Meinung sondern Vorurteile!

Buchtipp: Volker Grassmuck - Freie Software

Heute gibt es einen Buchtipp von mir: Volker Grassmucks "Freie Software. Zwischen Privat- und Gemeineigentum". Die Version, die ich hier vorstellen möchte, stammt aus dem Jahr 2004, liegt in der 2. überarbeiteten Auflage vor und lässt sich als Lizenzausgabe bei der Bundeszentrale für politische Bildung bestellen. Gleichwohl lässt sich das Buch unter einer Creative Commons Lizenz (cc by-sa 2.0 - vollständiger Lizenztext ist über den Link einsehbar) als PDF-Datei downloaden. Aber genug zum Distributionsweg, kommen wir (grob) zum Inhalt.



Wirklich spannend an dem Buch ist der Aufbau, denn obwohl es den Titel "Freie Software" trägt wird dieses Versprechen erst ab Mitte des Buches eingelöst. Vorher -- und in diesem Punkt ist es wirklich einzigartig -- beschreibt es ausführlich die rechtlichen Umstände von Urheberrecht, Lizenzverträgen, Rechteverwaltung sowie digitaler Allmende (ähnlich der public domain in den USA). Die Abschnitte sind wirklich sehr geeignet um sich einen ersten Überblick über die Hintergründe der meisten Diskussionen über Urheberrecht und Urheberrechtsverletzungen zu verschaffen. Damit sind sie jedem und jeder wärmstes ans Herz gelegt, der oder die sich in diese Themenkomplexe einarbeiten will.

Auch die Beiträge zum Thema Freie Software sind lesenswert und bieten einen guten Überblick über die Geschichte der Bewegung, die politischen Intentionen, die wichtigsten Akteure und ihre Ziele. Die Lizenz des Buches ist ein weiterer Grund sein es zu Lesen, da es unentgeltlich für alle zur Verfügung steht. Die einzige Währung, die das Buch verlangt, ist das Interesse, welches benötigt wird, es von Anfang bis Ende zu lesen.

Und hier liegt der einzige Kritikpunkt an dem Werk: Besonders zu Beginn merkt man dem Autoren seine soziologisch-akademische Tradition an: Sperrige Sätze und eine Akkumulation von Fremdwörtern trüben den Einstieg ins Werk -- wer diese Hürde aber meistert, wird von dieser Qual bald verschont und mit einem lesbaren und interessanten Werk belohnt, welches die Allgemeinbildung des Lesers oder der Leserin durchaus bereichern kann.

Happy Reading...

Plagiate und kein Ende...

Was hat da unser lieber KT von und zu Gutenberg nur losgetreten? In der Folgezeit nach seiner Plagiatsaffaire verloren mehrere Betrüger dank der akribischen Arbeit unzähliger Menschen ihren ermogelten Doktortitel, unter ihnen Silvana Koch-Mehrin sowie die Stoibertochter Veronica Saß. Darüber hinaus belegt der Fall Florian Graf -- ich berichtete -- eindeutig, dass wohl noch einige Überraschungen auf uns zukommen könnten.

Was Wunder also, dass der nächste Plagiatsverdacht nicht lange auf sich warten ließ. Diesmal im Rampenlicht: Annette Schavan, einigen Lesern und Leserinnen vielleicht als Bundesministerin für Bildung und Forschung der Bundesrepublik Deutschland bekannt. Pikante Sache also, auch wenn die Plagiatsstellen nicht das Ausmaß KTs annehmen.

Wer sich dafür interessiert, kann hier noch ein wenig mehr zum Lesen finden:


Ach, was liebe ich Online-Zeitungen ;)

Donnerstag, 3. Mai 2012

Drei kleine, animierte Filmchen

[begin: Werbung]Da im aktuellen Humble Bundle ein lecker Filmchen enthalten ist, kam mir die Idee zu diesem Post. Und wer Kooky im Bundle sehen möchte, der oder die sollte sich sputen: Das Angebot besteht nur noch für knapp 11 Stunden.[end: Werbung]

Der Kurzfilm kommt heutzutage leider viel zu kurz. Wenn mir jemand erzählt, dass es früher immer einen Kurzfilm -- vielleicht sogar anstatt Werbung (!) -- vor dem Hauptfilm gab, frage ich mich, warum das heute nicht mehr so ist. Oder warum es in meiner Jugend nicht so war, denn von Pixar-Filmen einmal abgesehen habe ich, glaube ich zumindest, noch nie einen Kurzfilm im Kino gesehen.

Dies ist sehr bedauerlich, denn es ist eine echt Kunst eine fesselnde Geschichte in weniger als 10 Minuten zu erzählen. Wer diese Aussage nicht glaubt, sollte sich mal dieser Aufgabe stellen :)

Andrey Shushjov hat sich daran versucht und mit "Invention of Love" aus dem Jahre 2010 eine sehr schöne Lösung des Problems präsentiert. Diese "love story from the world of gears and bolts" besitzt eine rührende Geschichte und eine orginelle Optik im "Scherenschnitt" Stil. Ein schöner, poetischer Animationsfilm mit klasse Musikuntermalung. "Invention of Love" ist eine kleine, melancholische Perle zum träumen. Aber macht euch selbst ein Bild auf youtube davon:



Der zweite Film ist künstlerisch "weniger wertvoll", also nicht so anspruchsvoll, aber dafür umso komischer. Eine klassische Slapstick-Animation (Slapimation? Kann mensch das so sagen?) über eine Fliege, dies es nicht lassen kann, einen indischen Gott zu nerven. Gut für die Lachmuskeln. Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass der Film nicht von Pixar ist, so will ich ihn euch doch nicht vorenthalten:


Der letzte Film in diesem kleinen Rundumschlag stammt aus dem Jahre 2005, ist Till Nowak inszeniert und trägt den Namen "Delivery". Dieser Kurzfilm ist eine Mischung aus Endzeit, industrielle Revolution und Umweltschutz. Ich kenne den Film schon seit einer gefühlten Ewigkeit -- obwohl es nur maximal 7 Jahre sein können -- und halte ihn für einen Klassiker des Genres. Hier ist also eure Lieferung:


Alle Filme haben gemeinsam, dass kein Wort gesprochen wird. Was lernen wir also daraus: Schon vor dem Oskar(stumm)filmchen "The Artist" konnten kreative Menschen Geschichten ohne Worte erzählen.

Doktorenklau die zweite

Schon vor einigen Tagen habe ich den Fall des Berliner Fraktionschefs der CDU im Abgeordnetenhaus angesprochen. Der Mann heißt Florian Graf -- um auch mal endlich den Namen zu nennen -- und in seinem Fall ist eingetreten, was ich im ersten Beitrag schon befürchtet habe.

Ich kann es nur ein weiteres Mal betonen: Die CDU ist die Partei, die höhere Strafen bei Urheberrechtsverletzungen fördert -- zumindest solange die Sanktionen nur die aus ihrer Sicht ohnehin verkommende Jugend treffen. Langsam lässt sich auch die Sicht der CDU auf das Thema "Raubkopieren" erkennen: Wegnehmen, also "Raubkopieren", kann man nur bei den Majors aus Film, Musik, Buchwesen und was es da sonst noch gibt, aber wohl nicht bei den Menschen, die ihr Geld mit ehrlicher wissenschaftlicher Arbeit verdienen. Wenn man bei denen abschreibt, bekommt der Plagiator noch ne goldene Plakette und eine bessere Anstellung als der prekär beschäftigte, wissenschaftliche Mitarbeiter, der die ursprüngliche Arbeit verfasst und damit wirkliche Arbeit geleistet hat.

Da sagt noch mal einer, Erfolg hätte irgendetwas mit Leistung zu tun...

Dienstag, 1. Mai 2012

Two days left: The Humble Botanicula Bundle

Auch wenn die meisten es schon kennen, hier nochmal ein Hinweis: Das Humble Botanicula Bundle inklusive dem großartigen Animationsfilm Kooky ist nur noch für knapp zwei Tage zu haben. Also schnell bestellen unter www.humblebundle.com.

Hier nochmal die Zusammenfassung der Features:

  • Kein DRM-Schrott
  • Zahl soviel du willst
  • Cross-Plattform (MS Windows, MacOS, GNU/Linux)
  • hilft einen Baum zu retten
Wem von dieser Aufzählung noch nicht überzeugt ist, der oder die möge sich bitte folgendes Video zu Gemüte führen:


Da bleibt dann nur noch ein zu sagen: Happy Gaming :)

Wenn die CDU den Doktor klaut...

Dies ist einer der Artikel bei dem ich nicht weis, ob ich lachen oder weinen soll angesichts der Dummheit, die einem denkenden Wesen beim Lesen ins Auge springt. Da begeht jemand von der CDU Betrug indem er für seine Dissertation abschreibt, erschleicht sich damit einen Doktortitel, was in diesem Land illegal ist und einen Straftatbestand darstellt, und wenn er erwischt wird darf er seinen Job behalten. Weil er -- und dies setzt dem ganzen die Krone auf auf -- nachdem er überführt wurde die Wahrheit nicht abstreitet. Genial. Damit verdient er doch noch eine zweite Chance, er war doch einsichtig!

Man bedenke, in diesem Land bekommt man schon eine saftige Abmahnung, wenn mensch auf einem Blog gedankenlos ein Bild einsetzt, für das man keine Rechte hat. Oder das geschützte Bildchen als Avatar benutzt. Hier zeigt sich doch eindeutig: Die, die am Lautesten nach einem schärferen Urheberrecht schreien sind auch die ersten, die es mit Fußen treten werden. Weil sie, im Gegensatz zum Rest der Bevölkerung, mit dieser Augenwischerei keine Strafe zu befürchten haben.

Da fragt man sich doch nur bange, wann die CSU dem Gutti vergeben wird und das Volk im zum Monarchen auf Lebenszeit erhebt... Blender haben es in diesem Land schon immer weiter gebracht als Menschen, die was auf dem Kasten hatten.